Donnerstag, 24. Oktober 2013

Herbst, der Zweite

Nur noch 2 Monate bis Weihnachten! Kaum zu glauben. Eben war es noch Sommer und jetzt befinden wir uns bereits mitten im Herbst. Meinem 2. in Dundalk und Irland. Letzte Woche wurden Mantel und Jacke entstaubt und zum ersten Mal wieder gebraucht. Dafür kann man es sich es jetzt abends mit nem leckeren Teechen und ner kuscheligen Decke gemütlich machen..
Nach den ganzen Aktionen, Partys, Familienabenden und sonstigen Aktivitäten im April, Mai, Juni und bis in den Juli wurde es während der Ferienzeit deutlich ruhiger. Auch bei mir war Urlaub angesagt, 2.5 Wochen im September. Es gab viele Ideen, Pläne, Vorstellungen und Träume von warmen Orten nah und fern, doch zum Schluß bin ich die Zeit hier in Dundalk geblieben und habe Gastgeberin gespielt.
Erst war meine liebe Freundin Anna für 5 Tage da, in denen wir Dundalk, brubakers, Ravendale und ein paar Kollegen unsicher gemacht haben
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und ein paar Tage später kamen meine Tante und mein Schwesterchen für eine Woche zu Besuch.
In dieser Zeit haben wir auch zwei Geburtstage gefeiert, mitunter meinen eigenen.
Schön war’s, richtig schön. Nette Gesellschaft, leckeres Essen (kochen macht doch soviel mehr Spass wenn man Mitesser hat hehe), schöne Spaziergänge in der Umgebung, Besuche beim Panama Coffee und ein Ausflug nach Blackrock sorgten für eine erholsame, unterhaltsame Woche.
Bei der Gelegenheit konnte ich mein Schwesterchen auch gleich ins Dundalker Nachtleben, anlässlich meines Geburtstags, einführen.
Meinem Geburtstag habe ich mit einer fröhlichen, bunten, Multi-Kulti-Gruppe bestehend aus Freunden, Kollegen und Familie gefeiert. Mittags hatte es Geburtstagskuchen im Panama gegeben und zuhause gab es leckere Tacos bevor wir losgezogen sind um den Rest der Truppe im brubakers zu treffen. Um dort in typisch Irischer Manier mit einem Guinness und nem Baileys anzustoßen. Prost!
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Tja, wow, und jetzt bin ich bereits über 1 Jahr hier. Und auch wenn wir gerne über das Wetter schimpfen oder uns über verschiedene örtliche Gepflogenheiten amüsieren, so muss ich sagen, ist das erste Jahr in Irland wirklich richtig gut gewesen. Mehr als gut sogar.
Ich erfahre hier viel persönliche Heilung und Wiederherstellung. Ich durfte und darf immer wieder erleben wie Gott mich rundum für Geist, Seele, Körper und Herz versorgt, mir liebe Menschen und gute Freunde an die Seite stellt, die diesen Weg mit mir gehen und gleich nochmal schöner machen.
Es freut mich auch, dass ich Gelegenheit habe diese Liebe und diesen Segen an andere weiterzugeben. Wie zum Beispiel morgen, denn da steht mein nächster Familienabend an und es sieht bereits nach einem vollen Haus aus. Acht Leute haben schon zugesagt plus eventuell noch drei mehr macht mit mir ein rundes Dutzend. Ähem, ich glaube wir werden stapeln müssen. 
Na, wird schon passen, ich freu mich auf jeden Fall schon voll und bin gespannt was sowohl der morgige Abend als auch das nächste Jahr in Dundalk so alles mit sich bringt.
herzliche Grüße aus Dundalk
eure hanna

Mittwoch, 14. August 2013

Wurzeln schlagen

Dieser Post ist eigentlich vom 30.Juni, hatte ihn nur versehentlich auf meinem Englischen blog gepostet.

So langsam muss ich wohl einsehen, dass es der irische Sommer ein Mythos ist. Ende Mai/ Anfang Juni hatten wir mal 10 Tage fast durchgehend schönes Wetter, aber selbst da war das höchste an Temperaturen um die 18 Grad – da ist hier dann auch gleich jeder mit Spaghettiträger-Tops, kurzer Hose und Sandalen rausgerannt, doch immerhin hat sich in der Zeit die Sonne mal ordentlich blicken lassen.
Ich habe mal eben nachgerechnet, mittlerweile bin ich bereits seit genau neun Monaten hier in Dundalk/Irland. Das letzte Mal, dass ich so lange an einem Ort war, war in Thailand und das liegt über sechs Jahre zurück. Wie ihr euch denken könnt, ist das eine ganze schöne Umstellung und bedarf ein wenig des ‘sich-daran-Gewöhnens’. Während der ersten Monate fiel es mir gar nicht so auf, da alles noch neu und spannend war, zudem befand ich mich ja noch in meinem ‘normalen’ Zeitrahmen.
Dann während des ersten Quartals diesen Jahres war ich abgelenkt durch das Mentoring, erst von Sara, Pablo (er kommt übrigens aus Murcia, wie ich inzwischen erfahren habe), Marco und Jerome und später von Ayuna (26, Russisch), Nancy (23, Französisch) und Kasia (29, Polnisch-Deutsch).
Doch als dann auch die zweite Mentoringgruppe abgeschlossen war fing der ‘Alltag’ an Einzug zu halten, sowohl auf der Arbeit als auch zuhause. Und gerade da begann natürlich die wirkliche Herausforderung.
So im nachhinein kann ich sehen, wie das Ende der Probezeit einen Wechsel markierte. Es bedeutete, dass ich bereits länger hier war als an irgendeinem anderen Ort seit Pattaya. Auch signalisierte es den Wechsel von der zeitlich begrenzten Probezeit zur unbefristeten Festanstellung – meine erste seit beinahe 10 Jahren!!
Zudem brachte es die Mentoringphase der Neulinge zu einem Ende und mitten in dem ganzen Trubel ist auch noch meine Mitbewohnerin ausgezogen.
Ich muss schon sagen, dieses ‘Alleine-sein’ ist mir am Anfang ganz schön schwergefallen. Ich mein, ich kann die Male die ich in meinem Leben wirklich alleine gelebt habe an einer Hand abzählen und selbst dann bleiben noch Finger übrig. Dieses Mal lerne ich mich dem zu stellen, es nicht nur hinzunehmen, sondern es auch anzunehmen. Es geht langsam voran und ist oft schmerzhaft, doch durch die Tränen kann ich nun Sein Gesicht sehen. Das Angesicht dessen, der mich völlig umgibt, der mich leitet, hält, formt und führt. Der mich LIEBT zu jederzeit und durch alle Umstände hindurch. Der seit 32 Jahren treu an meiner Seite läuft, meine Hand hält und mir Rückendeckung gibt. Der mich niemals aufgibt und niemals aufhört mich in Staunen zu versetzen.
Anfang des Monats hatte ich mein 18. Taufjubiläum. Da ich zu dem Zeitpunkt als ich IHN in mein Leben einlud zu jung war um mich an ein konkretes Datum erinnern zu können, hab ich mir angewöhnt, diesen Tag ein wenig zu feiern. 18 Jahre. Was für eine lange lange Zeit. Durch jeden Fehler, Fehltritt, Umweg, Erfolg, Sieg, Fortschritt, gelernte Lektion, durch Schmerz und Heilung, Traurigkeit und Freude, Tränen und Lachen ist ER dabei gewesen.
Im Moment erstaunt Er mich kontinuierlich mit dem Geschenk von Freunden/Freundschaft. Für jemanden, der immer darauf bedacht war Beruf- und Privatleben soweit wie möglich getrennt zu halten, ist es schon etwas komisch sich seinen Kollegen so nah zu fühlen. Zum ersten Mal sind sie nicht nur Kollegen und Mitarbeiter, sondern Freunde. Und es sind nicht nur ein paar einzelne Personen, sondern mehr oder weniger das komplette Team und wir sind mittlerweile 18 Leute (1 Teamleiter, 1 Spezialist, 1 Level 2 Agent und 15 ‘Agenten’). Das war ja schon erstaunlich (das wir alle so super miteinander auskommen) als wir ersten fünf letzten Herbst hier zusammen angefangen haben. Natürlich waren wir bei jeder Gruppe ‘Neulinge’ erst mal ein wenig vorsichtig und jedes Mal haben sie voll mit rein gepasst.
Ich mein, ‘meine’ Jungs Pablo, Marco und Jerome hatte ich praktisch vom Fleck weg als meine Ersatzbrüder adoptiert und auch die vier Mädels waren/ sind eine tolle Ergänzung. Vor zwei Wochen durfte ich dann wieder mal ein bisschen Mentoring machen – für unsere jüngsten Neuzugänge: 2 Deutsche – Agatha und Michael und eine Dänin, Mie. Mehr weiß ich bisher noch nicht von ihnen.
Genug couch-talk für heute. Irgendwie war ich letzten Monat nicht dazugekommen einen richtigen Familienabend zu veranstalten, denn praktisch jedes Wochenende oder zumindest jedes 2. war bereits angefüllt mit Team-“Stammtisch” (wird einmal im Quartal offiziell von der Firma gesponsert), Internationalen Parties und Ende Mai unsere jährliche Sommerparty, so dass wir einfach nicht dazu gekommen sind. Dafür hatte ich dann ein paar kleinere ‘Abende’, welche mindestens genauso schön waren.
Dieses Jahr fand die Sommerparty, das PayPal “Gathering”, in Anlehnung an das offizielle “the Gathering” das dieses Jahr in ganz Irland stattfindet, im Guinness Storehouse in Dublin statt. So konnten wir das Irische Treffen auf traditionelle Irische Weise feiern sozusagen. Ein toller Veranstaltungsort, gutes Essen , Guinness ohne Ende und die Gesellschaft war auch nicht übel
Hier sind ein paar Fotos, um euch einen kleinen Eindruck zu gewähren:
Tja und der Juni ist inzwischen völlig an mir vorbei gesaust… Highlight war natürlich Rahel’s Besuch letztes Wochenende. Dabei haben wir gleich am ersten Abend noch einen Familienabend mit leckerem Thai Green Curry integriert.
Soviel für heute, ich hoffe ihr lasst es euch gutgehen
und ich wünsche allen schon mal eine erholsame Ferienzeit
liebe Grüße,
Hanna

Donnerstag, 25. April 2013

Es wird Frühling…

Er ist da! Er ist da! Der Frühling, er ist da! Dieses Jahr hat er wirklich lange genug auf sich warten lassen. Es ist inzwischen Ende April und letzte Woche konnte ich endlich meinen Wintermantel in den Schrank hängen und habe ihn seit dem auch nicht mehr gebraucht.
Ende März/Anfang April hatte ich ein sehr schönes und entspanntes Osterwochenende bei meiner Familie in Mainz. Gottesdienst und ein Pomp besuch waren auch mit dabei. Obwohl der Besuch wie so oft viel zu kurz war, so hat es doch gut getan, meine Eltern und Geschwister zu sehen (ich konnte diesmal tatsächlich alle sehen, was leider nicht immer klappt), Zeit mit einer lieben Freundin zu verbringen und auch einfach die alte Heimat einmal wieder zu sehen.
Zum 1.April war dann auch meine Probezeit rum. Das offiziell abschließende Gespräch hatte ich vor 2 Wochen mit meiner Teamleiterin. Einziger Bedenkpunkt war meine Abwicklungs-/Bearbeitungszeit. Eigentlich hätte es ja ein negativer Punkt sein sollen bzw. es hätte unter Umständen sogar zu einer verlängerten Probezeit führen können, doch meine Teamleiterin hat sofort jegliche Fragen, Bedenken, etc. vom Tisch gefegt sowohl mir als auch ihren eigenen Vorgesetzten gegenüber.
Sie meinte, sie habe zusammen mit unserer Spezialistin gleich erkannt, dass dies hauptsächlich darauf zurückzuführen war, dass ich einen Großteil des Quartals mit dem Mentoring der Neulinge verbracht habe, was ich ja wie bereits erwähnt, liebend gerne gemacht habe, gleichzeitig hat es jedoch meine ‘Produktive Zeit’ beeinträchtigt, in dem Sinne, dass ich einfach viel weniger davon hatte als normal. Wie sagte sie so schön: “Aber dafür übertriffst Du in allen anderen Punkten/Bereichen die Erwartungen bei weitem – 150%, 200%”. Na, das ging runter wie Öl. Ich dachte ja eigentlich, dass ich einfach nur normal meine Arbeit mache, welche mir ohnehin schon Spaß macht, was an sich schon Belohnung genug ist. Trotzdem ist es schön so wahrgenommen zu werden. Und wenn dann noch 4 von 5 Qualitätskontrollen 100% in der Bewertung bekommen. Na, da brauch man sich nicht zu verstecken
Vier Tage nach meinem Besuch in Deutschland hatte ich meinen nächsten Familienabend. Im Gegensatz zu der ersten kleinen gemütlichen Runde, war die Bude dieses Mal voll gepackt. Bis auf Pablo, für den die Anfahrt aus Dublin ein wenig zu weit war, Marco, der am nächsten morgen 3Uhr seine Freundin zum Busbahnhof bringen musste und Olga, die last-minute-Kinderhütungsschwierigkeiten hatte, war mein komplettes Team da (Teamleiter, Spezialisten usw. nicht mitgerechnet). D.h. wir waren mit Anika, Ayuna, Kasia, Nancy, Andrei, Markus, Jerome und mir 8 Leute. Eine fröhlich-laute Gruppe mit leckerem Essen, es gab Chili Con Carne à la Hanna, gutem Wein und netter Unterhaltung.
Nachdem alle gesättigt und diverse Rezepte- (Rezept, was ist das?) anfragen beantwortet waren, sind wir in die ‘Stadt’ gezogen um die bestandene Probezeit von Andrei, Anika, Markus, Olga und mir zu feiern. Im ‘the garden’ (in Anlehnung an Garten Eden) hatten wir trotz etwas fragwürdiger Musikauswahl noch einen tollen Abend, der nur leider viel zu lange ging. Leider deshalb, weil ich am nächsten Morgen oder sollte ich besser am gleichen Morgen sagen :) arbeiten musste. 2 Stunden Schlaf+ 10 Stunden Arbeit = extra viel Kaffee!!
Die letzten knapp 3 Wochen waren dann erstmal etwas ruhiger, von einem Besuch im Crowne Plaza mit Andrei, Olga, Markus und Jerome um das Spiel Barca vs PSG zu schauen mal abgesehen, war nicht viel los. Wer weiß, vielleicht lag es an der Champions League- Pause … die Spiele diese Woche waren ja echt der Hammer, wenn auch ein bisschen surreal. Das Spiel Bayern – Barca hab ich noch zu Hause auf einem französischen Stream geschaut (die dt. Sender haben leider nur Mittwochs ihren CL-Sendetag, hat was mit der Rechteverlosung zu tun) und gestern Abend haben wir Dortmunds oder sollte ich sagen Lewandowskis Triumphstunde live im Pub mit erlebt. Zu Beginn waren wir so etwa unser halbes Team, es war lustig zu sehen, wie sich dann so nach und nach die weniger Fußball-interessierten verabschiedet haben… dafür haben sich dann im Laufe des Spiels erst Nancy und später noch Jerome dazugesellt, wovon wenigstens einer auch am Spiel interessiert war… wie gesagt es war surreal. Erst 4:0 und dann 4:1 gegen 2 der besten und stärksten Teams Europas, gefreut haben wir uns natürlich trotzdem wie die Schneekönige bzw. die Kobolde (irische Leprechauns), besonders über das Dortmund Ergebnis.
Ihr seht, der Einfluss meiner Freunde hier, insbesondere der männlichen, macht sich bemerkbar – es kann ja schlecht angehen, dass die ‘meine’ Teams (05/BVB) besser kennen als ich… wie ihr euch denken könnt sind bei einem Italiener, einem Spanier, einem Franzosen und einer Deutschen die gegenseitigen Rivalitäten und Kappeleien vorprogrammiert, wir haben aber auch jede Menge Spaß dabei.
Gestern ist übrigens meine “kleine” Schwester Rahel 17 Jahre alt geworden. D.h. nun wirklich gar nicht mehr so klein. Meine Güte wo ist nur die Zeit geblieben? War sie nicht gestern noch in der Grundschule? Unglaublich. :)
So, jetzt wird es langsam Zeit fürs Abendessen. Verabschieden möchte ich mich wie so oft mit einem Liedauszug. Dieses Lied hat mir, als ich in Rahels Alter war viel bedeutet und ich habe es gerade vor ein paar Tagen wiederentdeckt. Es heißt “Inside of you” und ist von John Schlitt
Inside of you
There’s a heart full of dreams
Like the gold in a stream to be uncovered
Inside of you
Lies a soul made to shine
Yes, a child meant to fly and discover
All the wonders God can do
Inside of you

zu deutsch (frei übersetzt)
In Dir
Ist ein Herz voller Träume
wie das Gold in einem Bach das noch geschürft wird
In Dir
Liegt eine Seele geschaffen zu leuchten
Ja, ein Kind das fliegen und entdecken soll
All die Wunder die Gott tun kann
In Dir

Samstag, 23. März 2013

Vom Mentee zum Mentor

Unglaublich, wenn man bedenkt das morgen bereits die Palmwoche beginnt und hier tobt inzwischen seit 3 Tagen ein Sturm. Ich kann euch sagen, bei dem Heulen und Jaulen da draußen kann einem manchmal ganz schön anders werden.
Ein paar Tage nach meinem letzten Eintrag wurde ich von meiner Teamleiterin gefragt, ob ich bereit wäre das Mentoring für die neuen Neulinge mit zu übernehmen. Klar, war ich das. Zunächst war ich natürlich hauptsächlich geehrt gefragt zu werden, besonders da ich ja eigentlich selber noch zu den Neulingen zählte. Wie sich herausstellen sollte, war dies ein echtes Geschenk des Himmels. Ich hatte völlig vergessen, wie viel Spaß und Freude mir mentoring bereitet und ja, auch das es mir liegt. Vielleicht ist es der ‘große-Schwester-Instinkt’? Denn darin habe ich ja reichlich Erfahrung.
Gleichzeitig war es auch ermutigend zu sehen, wieviel ich job-mässig in den letzten Monaten gelernt habe. Ich kann mich erinnern, wie ich am Anfang immer total beeindruckt war, wenn ich unseren einzigen erfahreneren Kollegen um eine zweite Meinung in Bezug auf einen Fall oder eine bestimmte Website gefragt habe und er mit einem Blick erkennen konnte, wie die Sachlage stand. Und plötzlich war ich die ‘erfahrene’ Kollegin, die mit einem Blick einen Fall entscheiden konnte (natürlich nicht immer)… verrückt. Wenn mir das mentoring an sich schon Spass gemacht hat, so wurde dies noch um ein vielfaches davon unterstrichen, dass ich mit einem echt tollen Team arbeiten durfte.
Da ist zunächst Sara, Italienerin, verheiratet (mit einem Iren) und Mutter von 3 Söhnen. Sie arbeitet bereits seit etwa 1,5 Jahren in der Firma und hat nun in unsere Abteilung hineingewechselt. Und dann kommen ‘meine’ drei Jungs, auch wenn es eigentlich junge Männer sind, keine Jungs:
Marco, 29, auch Italiener aus Cagliari, Sardinien; Jerome, 27, aus Toulon, Frankreich (ursprünglich von Korsika) und Pablo, 26 aus Spanien (mir will leider gerade nicht einfallen, wo genau in Spanien er herkommt). Wie ihr euch denken könnt, ist diese Kombination ein geballtes Charmepaket . An Italiener und die italienische Art bin ich ja gut gewöhnt, aber jetzt noch dazu einen Spanier und einen Franzosen… puh
Aber im Ernst, ich bin mir sicher, dass auch sie ein Geschenk sind. Mir war gar nicht bewusst gewesen, wie sehr ich es vermisse, männliche Freunde zu haben. Freunde mit denen man abhängen, blödeln, sich gegenseitig aufziehen kann und gleichzeitig so eine totale (gegenseitige) Annahme da ist, sowohl als Mensch, Kollege und auch als Frau/Mann. Danke Jesus!!
Scheinbar muss ich gutes Feedback für das Mentoring bekommen haben, denn das Mentoring dieser ersten Gruppe war noch nicht rum, da wurde ich bereits gefragt, ob ich nicht auch das Mentoring für die nächste Gruppe übernehmen könnte und ein paar Tage später hat mich meine Teamleiterin für ein weiterbildendes Seminar in dem Bereich angemeldet. Und das alles vor Ablauf der Probezeit!
In dem ganzen Trubel mit Mentoring, Nesting (so nennen wir die Übergangszeit vom Mentoring zum Produktive sein), Seminar, neue Teamleiterin usw. bin ich irgendwie mit einem Mal so voll hier angekommen. Irgendwo in all dem wurde dieser Ort, meine Wohnung…. von einem Wohn-und Schlafplatz zu einem Zuhause. Wer mich kennt, weiß, dass ich das schon viel zu lange nicht mehr gehabt habe.
Dabei ist in den letzten zwei Wochen eine, wie ich meine Gott-inspirierte, Idee entstanden. Im Prinzip ist es ganz einfach, simple beinahe und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen merke ich, dass Gottes Hand darauf liegt. Die Idee ist hier bei mir ein offenes Haus (ok Wohnung) entstehen zu lassen. In einem Gespräch mit meiner Mitbewohnerin Rosa, ging mir mit einem Mal auf, dass durch die vielen neuen Stellen die meine Firma hier vor Ort am schaffen ist, jeden Monat haufenweise neue Leute in die Stadt kommen. Menschen, die allesamt neu, fremd und allein hier sind.
Ich kann ihr Zuhause, ihre Familien etc nicht ersetzen, doch ich kann sie mit einem leckeren ‘home cooked’ Essen, einer ein wenig heimischen Atmosphäre, offenen Armen und einem offenen Herzen willkommen heißen. Wie mein alter Leitspruch ‘be his heart’ praktisch umgesetzt.
Der erste Schritt ist inzwischen getan, letzten Samstag, also heute vor einer Woche, hatte ich meinen ersten Familienabend. Ich muss zugeben, nach dem die Idee geboren war, habe ich erst noch einige Tage rumgedruckst, irgendwo, irgendwie war dieser kleine Schritt wahnsinnig groß für mich. Doch dann habe ich mir selbst sozusagen einen Stubser gegeben und kurzerhand die erste Einladung gleich fürs nächste Wochenende verschickt, danach gab es kein Zurück mehr.
Von den vier die ich eingeladen hatte (ich muss erst noch mehr Teller besorgen, um mehr einladen zu können ), haben drei – Olga, Marco und Jerome - gleich zugesagt, leider musste Olga dann im letzten Moment wegen einer Familienangelegenheit absagen. So waren es an meinem ersten Familienabend, den ich in weiser Voraussicht einen Probelauf getauft hatte, nur Marco, Jerome und ich.
Ich muss ja gestehen, dass ich vorher schon etwas aufgeregt und nervös war, hauptsächlich wohl weil ich so mittendrin war neue Menschen in mein Haus, mein Herz zu lassen… ehrlich, ich war mir plötzlich nicht mehr sicher, überhaupt kochen zu können, bis mir eingefallen ist, dass ich ja mal vor langer Zeit eine Küche für 50+Leute geleitet habe (in Norwegen).
Glücklicherweise war auf meine Jungs und mehr noch, auf meinen Gott! Verlass und so wurde der Abend ein voller Erfolg. Es war völlig entspannt und locker, wir haben erzählt, gelacht, ein bisschen Fussball geschaut, beinahe zu Essen vergessen, und einfach Gemeinschaft gehabt. Den beiden scheint es auch gefallen zu haben, denn sie wollten am Ende gar nicht mehr weg Ich hatte auch Gelegenheit eine offene Einladung auszusprechen und es gibt schon Pläne für den nächsten Familienabend.
Auch wenn es erst ein kleiner Anfang ist, bin ich doch froh und Gott unendlich dankbar dafür und gleichzeitig wahnsinnig gespannt, wie sich das weiterentwickelt und zu sehen was Gott da noch so alles bereit hält.
Soviel für heute. Vielleicht sieht man sich nächste Woche in Mainz, denn ich bin von Gründonnerstag (28.03.) bis Osterdienstag (02.04.) bei meiner Familie zu Besuch.
Ich wünsch euch Gottes unermesslich guten Segen mit einem Liedauszug von kutless:
“Es gehört ohnehin alles Dir. Du gabst mir Leben um es weiterzugeben. Es gehört ohnehin alles Dir. Es ist alles Deins. Mit Deinem Blut hast Du mein gebrochenes Herz freigekauft. So hier bin ich, nimm alles. Es ist ohnehin alles Deins. Du gabst Dein Leben um mich zu retten. Mein Leben gehört Dir.”
bis demnächst-
hanna

Freitag, 11. Januar 2013

Neujahrsgrüße aus Irland

Viele Tassen Kaffee sind bereits durch meine nicht mehr ganz so neue Kaffeemaschine gelaufen, seit ich das letzte Mal geschrieben habe. Inzwischen hat sich ein Jahr verabschiedet und ein Neues Einzug gehalten. 2013. Wie das klingt! Könnt ihr euch noch an die Aufregung zum Jahrtausendwechsel erinnern? Und jetzt ist das so normal geworden –
Doch jetzt lasst mich einmal überlegen, wo ich stehengeblieben war… ah ja, genau, das Hunderennen
Das war Mitte November – seitdem ist einiges passiert. aber immer schön der Reihe nach…
Anfang Dezember war ich für ein paar viel zu kurze und dennoch sehr geniale Tage in Deutschland.
1 Tag+ Nacht bei meiner Familie in Mainz und dann 2 Tage+Nächte in Ennepetal auf der alljährlichen ChristmasRockNight. Auch beim bereits 8. Besuch war es wie auch die 7 Male davor einfach toll! Inklusive Gottesdienst mit Kevin Young von disciple. Ein paar hautnahe Begegnungen mit Gott waren da bisher noch jedes Mal mit dabei. Mit dabei waren auch wieder meine vor 2 Jahren (CRN 2010) neu entdeckten Lieblinge Children 18:3 mit ihrem kreativen PunkRock sind sie immer für eine Menge Spass zuhaben und trotzdem schaffen sie es auch eine Botschaft mitrüberzubringen. Echt gesegnet! Natürlich durften auch die anschließenden Besuch im Uhlenspiegel nicht fehlen.
Eine Woche später hatten wir unsere Firmenweihnachtsfeier, allerdings auf einer etwas anderen Skala. Etwa 900 Leute waren anwesend. Da der Standort in Dundalk noch so klein ist (bisher erst 216 Mitarbeiter) wurden wir kurzerhand nach Dublin eingeladen, was dem ganzen natürlich gleich nochmal etwas extra Flair gegeben hat. Hier ein kleiner Eindruck:

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Vorspeise








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Ich mit meinen Kolleginnen Olga (mitte) und Anika (rechts)






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Hauptgang









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Dessert










 und dann stand auch schon Weihnachten vor der Tür.
Es war schon ein bisschen komisch, so ganz ohne Familie, Freunde… doch wenn die Arbeit ruft… wenigstens den Weihnachtstag hatte ich frei. Gott sei Dank gibt es skype, damit konnte ich am Heiligen Abend gemütlich mit meiner Familie klönen. Besonders versüßt wurde mein Weihnachtsfest auch durch ein Überraschungspaket, dass ein paar liebe Freunde auf den Weg geschickt hatten und welches durch einen glücklichen ‘Zufall’ genau am Heilig Abend bei mir ankam!!


Sylvester kam dann mein erster Besuch in die Wohnung. Gemeinsam mit Anna hatte ich einen gemütlichen Start ins Neue Jahr 2013. Leider musste ich auch hier die meiste Zeit arbeiten, trotzdem hatten wir ein paar sehr nette und gediegene Tage zusammen. Am Donnerstag machten wir einen kleinen Ausflug nach Blackrock einem kleinen Dorf an der See nicht weit von Dundalk – inklusive einer kleinen Zeitreise mit Belle’s Tea Room  
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Echtes Porzellan und eine gußeiserne Teekanne!


Vor 2 Tagen ist dann meine neue Mitbewohnerin eingezogen. Rosa Maria heißt sie, ist 35 Jahre alt und kommt aus der Nähe von Madrid in Spanien. Am Montag wird sie offiziell auch meine Kollegin, denn da beginnt sie ihr Training in unserem spanisch-sprachigen Kundendienst. Auch wenn es natürlich erstmal eine Umstellung ist, so ist es doch schön wieder Gesellschaft in der Wohnung zu haben.

So jetzt muss ich los, es wird Zeit das ich etwas mehr Geschirr, sprich Teller, Tassen usw. für die Wohnung besorge, denn das kleine Sammelsurium das ich bisher habe, hat mir zwar gute Dienste geleistet, ist für 2 Leute aber doch etwas wenig.
Verabschieden möchte ich mich für heute mit dem Monatsvers für Januar 2013:
“Du führst mich den Weg zum Leben. In deiner Nähe finde ich ungetrübte Freude; aus deiner Hand kommt mir ewiges Glück.” Psalm 16,11

In diesem Sinne wünsche ich euch ein wunderbares, spannendes, herausforderndes, friedvolles, Gott-durchdrungenes Jahr 2013.

Alles Liebe aus Irland,
hanna