Dienstag, 8. Juli 2008

ein Nachmittag in der Kaffeebar

gestern Nachmittag hatten wir wie jeden Montag und Mittwoch unsere Kaffeebar. Geöffnet haben wir jeweils von 14:00-16:00 Uhr, doch die Vorbereitungen beginnen schon viel früher.
Um 12:30 fahren zwei von uns zum Supermarkt Lebensmittelspenden einsammeln, zwei weitere gehen für die Mahlzeit an diesem Tag einkaufen.
Gegen 13 Uhr sind wir alle wieder in der Kaffeebar... die einen bereiten das Essen vor (Montags ist Hot Dog Tag), andere kümmern sich um die Lebensmittelspenden - diese müssen durchsortiert und Etiketten abgemacht werden. Eine weitere Person kümmert sich um die Räumlichkeiten - Tische abwischen, Stühle bereitstellen, Wasser kochen, Getränke vorbereiten... oh es gibt immer was zu tun, die letzten 10 Minuten kommen alle zu einem gemeinsamen Gebet zusammen.
Und schon ist es 14 Uhr und die Türen werden geöffnet. Die ersten 10, 15 Minuten erscheinen wie ein nicht endenwollender Strom an Menschen, die alle gleichzeitig bedient und zu dem noch ihre neuesten Neuigkeiten los werden wollen. Kurz ein bisschen Verschnaufspause bis der nächste Ansturm kommt, denn um 14:30 wird das Essen ausgeteilt und um 15:00 Uhr gibt es dann 'Pudding' - was im britischen Englisch nichts weiter als Nachtisch oder Dessert bedeutet.
Ich kann euch sagen, es war am Anfang ein wenig gewöhnungsbedurftig Kuchen oder Eiskrem als 'Pudding' zu bezeichnen. ;-)

Danach wird es etwas ruhiger und wir haben Zeit herumzugehen und mit verschiedenen Leuten zu reden. Oder so wie gestern ... da hatten wir ein koreanisches Team zu Besuch, die uns ein buntes Program mit traditionellen Tänzen und Dramen vorgeführt haben.
Um 15:30 wird die 'Speisekammer' geöffnet, wo wir die an diesem Tag erhaltenen Lebensmittel verteilen. Mittwochs haben wir übrigens auch eine 'Kleiderkammer' wo die Leute an Kleiderspenden bedienen dürfen.

Tja, und dann ist es auch schon 16 Uhr und Feierabend. Zumindest für die Kaffeebar. Für uns heißt es dann Putzen, putzen, putzen und eine Nachbesprechung mit abschließendem Gebet.

Vielleicht fragt ihr euch wer denn da so kommt. Nun in der Regel sind es so zwischen 30 und 50 Leuten, davon 95% Männer. Viele haben Probleme mit Alkohol und/ oder Drogen... andere sind geistig krank (paranoia, schizophrenie,...) oder obdachlos... wieder andere sind einfach nur einsam und suchen Menschenmit denen sie reden können... die ihnen zuhören.

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